Michel Koch (1853 - 1927)

Leben und Werk eines fast vergessenen Malers aus Edingen

Stationen seines Lebens

Michel / Michael Koch wurde am 6. November 1853 in Edingen als achtes Kind des Schuhmachermeisters und Landwirts Johann Peter Koch (1806 – 1871) und der Karoline Diesbach (1811 – 1899) geboren.

Das Elternhaus in der Neckarhäuser Str. 11 – heute Hauptstr. 125 – wurde 2022 abgerissen. Mittlerweile entstand hier ein Neubau, der 2025 bezogen wurde.

Abriss in 2022
Neubau ab 2023
Fertigstellung in 2025

Er besuchte die Volksschule in Edingen, dann von 1867 bis 1870 die Großherzogliche Bürgerschule in Ladenburg.
– III. Klasse (1867 / 1868): Klassenlehrer Riegel
– IV. Klasse (1868 / 1869): Klassenlehrer Löser
– V. Klasse (1869 / 1870): Klassenlehrer Schmerzer
Informationen über die Edinger Volksschule sind nicht mehr vorhanden. Die entsprechenden Zeugnisse der Großherzoglichen Bürgerschule konnten im Stadtarchiv Ladenburg nicht (mehr) gefunden werden. Nach ihnen wird weiter geforscht. Die vorhandenen, relativ schlechten Kopie der Zeugnisse, erstellt in 1991, werden parallel aufbereitet.

Lehre als Kaufmann in Mannheim.
Weitere Informationen über die Ausbildungsstätte und den Arbeitgeber sind bisher nicht bekannt.

Ab 1881 bis 1888 Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Theodor Poeckh und Carl Hoff.
In der Festschrift zur Geschichte der Grossherzoglichen badischen Akademie der bildenden Künste findet sich Michel / Michael Koch in der Liste der Schüler von 1881 – 1888 (siehe Quellen / Sources: Adolf von Oechelhäuser, S. 163)
Während des Studiums in Karlsruhe wurde er von seinem Schwager Heinrich Gött finanziell unterstützt (siehe Rechnungsbuch des Rentamtsverwalters Heinrich Gött; Privatbesitz); Wohnung in Karlsruhe war in der Bahnhofstr. 42.
Entstehung des Gemäldes „Des Sohnes Heimkehr“ / „Wiedersehen (Junger Mann am Sterbebett der Mutter)“ / „zu spät“.

1890 Umzug nach München; verschiedene Ausstellungen im Glaspalast; Wohnung in der Blutenburgstr. 132, 3. Stock
1890 Laufenburg, Schweiz (Mai bis Mitte Juli)

1891 Studium an der Académie Julian in Paris, Frankreich (ab Januar für einige Wochen)
1891 Gut Schaffhausen (März bis Mitte Juni)

1892 (Februar) bis 1893 (Februar) Gut Buck bei Breisach

1892 Umzug nach München; Wohnung in der Linprunstr. 75, 3. Stock

1900 Umzug nach Mannheim nach K1, 13 (vom 3.10. bis 12.10. in U4, 13); gemeinsame Wohnung im 3. Obergeschoß mit seinem Neffen und Patenkind Prof. Michael Emanuel Gött, den er bereits vorher porträtiert hatte.

Jugendbild des Michael Gött von ca. 1882
Neffe, Patenkind und Mitbewohner des Malers
Die Neckarbrücke mit Blick auf die K-Quadrate in Mannheim
Das K 1, 13 ist der rechte Teil des mittleren Gebäude

(Historische Postkarte von 1899, Aufnahme 2025)
Der weiße Pfeil gibt die Blickrichtung und zeigt den Standort des Gebäudes K 1, 13.

Danke an Elvira Dirschnabel von der Facebook Gruppe „Alte Bilder Mannheim“
für die Bereitstellung des historischen Stadtplanes.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim „Am farbigen Abglanz haben wir das Leben“ sorgte 1912 für Aufsehen und Begeisterung.

Jedes Gemälde hat eine Größe von 130 x 165 cm.

rot – Klatschmohn
orange – Feuerlilien
gelb – Goldregen
grün – Chrysanthemen
blau – Kornblumen

Das sechste Gemälde „Schwertlilien“ (violett) wurde nach der Verteilung des Erbes zerstört. Anscheinend konnten sich die Erben nicht einigen, wer die „Schwertlilien“ bekommen sollte. Eine Abbildung hiervon konnte nicht nachgewiesen werden.

In der Biographie von Georg Jakob Best wurde erwähnt, dass Michel Koch 1915 eine Porträtmalschule in Mannheim betrieb. Dort unterrichtete er Öl- und Pastellmalerei.

Michael Koch in seinem Mannheimer Atelier um ca. 1905
Als zweiter von rechts (oben) vermutlich sein Neffe Prof. Michael Gött (1869 – 1962)
Aufnahme aus der Ausstellung 1991
Repro: Thomas Werner, Inventarnummer: 01-11-004

   

1923 Ernennung zum 1. Edinger Ehrenbürger anlässlich seines 70. Geburtstages

Tod am 30. November oder 1. Dezember 1927 in Mannheim (Herzinfarkt)
Michel / Michael Koch wurde durch seinen Neffen Michael Gött vor der Staffelei aufgefunden.

Das Ehrengrab auf dem Mannheimer Zentralfriedhof wurde 2009 aufgelöst, nachdem weder die Familie / Erben noch die Gemeinde Edingen-Neckarhausen eine Verlängerung beauftragt hatten.

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Letzte Aktualisierung: 24. August 2025